@article{article_504891, title={Innovationen und wirtschaftliche Entwicklung im Imperium Romanum}, journal={Gephyra}, volume={17}, pages={189–221}, year={2019}, DOI={10.37095/gephyra.504891}, author={Schneider, Helmuth}, keywords={Ancient technic,Roman Empire,innovations}, abstract={<p class="MsoBodyText" style="margin-bottom:6pt;line-height:15pt;"> <font face="Minion Pro, serif"> <span style="font-size:14.6667px;">Der Blick auf die Innovationen vor allem in der Wirtschaft, aber auch in anderen Bereichen der römischen Gesellschaft, offenbart zwei Seiten der römischen Zivilisation: Neben einem ausgeprägten Sinn für politische und familiäre Traditionen, einer Beachtung überlieferter Werte, einer Argumentation, die sich in vielen Fällen auf die maiores bezieht, und einem von exempla geprägten politischen Denken existierte eine große Bereitschaft, Neuerungen einzuführen, wenn diese die Leistungsfähigkeit des politischen und sozialen Systems steigerten und auf diese Weise die Würde der res publica erhöhten oder im privaten Bereich den sozialen Rang einer Familie oder eines einzelnen Politikers zum Ausdruck brachten. </span> </font> </p> <p class="MsoBodyText" style="margin-bottom:6pt;line-height:15pt;"> <font face="Minion Pro, serif"> <span style="font-size:14.6667px;">Selbst die Politik der mittleren und späten römischen Republik erweist sich in vieler Hinsicht als innovationsfähig; hier ist vor allem auf die populare Politik hinzuweisen, die seit den Gesetzen der Gracchen immer wieder neue Vorschläge formulierte, um die Republik an neue politische, soziale und wirtschaftliche Erfordernisse anzupassen. Schließlich kulminierte diese Politik unter Augustus in der Schaffung eines staatsrechtlich neuen Systems, des Principats, das die alten Institutionen der Republik mit neuen Machtstrukturen verband. </span> </font> </p> <p class="MsoBodyText" style="margin-bottom:6pt;line-height:15pt;"> <font face="Minion Pro, serif"> <span style="font-size:14.6667px;">Technische Innovationen wurden von antiken Autoren wie Vitruvius, Heron oder Plinius wahrgenommen und positiv bewertet; allerdings waren die Römer nicht in der Lage, ihren wirtschaftlichen Effekt, die Steigerung der Produktivität, quantitativ zu erfassen. Dabei sollte aber nicht übersehen werden, dass die technischen Innovationen für die Wirtschaft, das Transportwesen, die Archtektur und die Infrastruktur tiefgreifende Folgen hatten; sie sind keineswegs als marginal einzuschätzen, denn sie steigerten in der Landwirtschaft und im Handwerk die Produktivität und trugen damit einerseits zu steigenden Gewinnen der Großgrundbesitzer und andererseits zu einer Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung mit Agrarprodukten und Handwerkserzeugnissen bei. Gerade im Bereich der Infrastruktur, etwa in der Wasserversorgung, hatten sie positive Effekte für die Wohlfahrt der Bevölkerung. Die technischen Innovationen waren daher ohne Zweifel neben der unter Augustus beginnenden lang dauernden Friedensperiode, die den Bewohnern des Mittelmeerraumes eine beispiellose äußere und innere Sicherheit garantierte, eine unabdingbare Voraussetzung jener Urbanität, die im Zeitalter des Principats von einem weit verbreiteten Wohlstand und einem hohen ästhetischen Niveau der materiellen Kultur geprägt war (Mayer 2012). </span> </font> </p>}, publisher={Nalan Eda AKYÜREK ŞAHİN}