Die vorliegende Forschungsarbeit behandelt den historischen Roman ‚Die Kapuzinergruft‘ von Joseph Roth im Zusammenhang mit Ulrich Becks ‚Risikogesellschaftstheorie’. Joseph Roth (1894-1939), ein österreichischer Schriftsteller, erlebte die Auswirkungen des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Sein Roman ‚Die Kapuzinergruft‘ (1938) beleuchtet Ereignisse nach dem Ersten Weltkrieg und um 1938. Die Geschichte handelt von einem Kriegsveteranen, der mit emotionaler Hilflosigkeit und Einsamkeit im Schatten des zusammengebrochenen Imperiums kämpft. Es wird untersucht, wie im Roman die Darstellung der verlorenen Generation Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit verdeutlicht und wie diese Darstellung im Zusammenhang mit Ulrich Becks ‚Risikogesellschaftstheorie’ interpretiert werden kann. Der Protagonist, ein Nachkomme der Familie Trotta, spiegelt in seiner Verzweiflung Schwäche, politische Gleichgültigkeit und Orientierungslosigkeit wider. Der Autor enthüllt zudem die Gleichgültigkeit der Menschen jener Zeit gegenüber Ereignissen und ihre Ignoranz in Bezug auf soziale Zusammenhänge. Die vorliegende Forschungsarbeit trägt wesentlich dazu bei, ein tieferes Verständnis für die persönlichen Konsequenzen, die aus historischen Umwälzungen und gesellschaftlichen Entwicklungen resultieren, zu erlangen. Sie verwebt dabei die literarische Schilderung der verlorenen Generation in Joseph Roths Roman mit den soziologischen Konzepten von Ulrich Beck. Diese Verknüpfung ermöglicht eine gleichzeitige Betrachtung individueller Erfahrungen sowie allgemeiner sozialer Trends. Besondere Betonung erfährt hierbei die Bedeutung des historischen Kontextes, welcher essentiell ist, um das Zusammenspiel menschlicher Erfahrungen im Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Verlust angemessen zu erfassen.
Primary Language | German |
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Subjects | German Language, Literature and Culture |
Journal Section | World languages, cultures and litertures |
Authors | |
Publication Date | October 21, 2023 |
Published in Issue | Year 2023 Issue: 36 |