Die Lage von Kuššara, an dessen ruhmreiche Dynastie die spaeteren Grosskönige von Hattuša (Boğazköy) sich anschliessen, liegt immer noch im Dunkeln. Der um die Erforschung der "kappadokischen" Texte hochverdiente Assyriologe J. Lewy hat die ihm bekannten inschriftlichen Zeugnisse über diese Stadt mit grösster Sorgfalt untersucht und den Schluss gezogen, dass Kuššara östlich von Kani/eš zu suchen ist. Er schlaegt ihre Lokalisierung in Kemer westlich von Elbistan und Binboğa Dağları auf der Strasse zwischen Pınarbaşı und Maraş vor. Viel günstiger liegt es nunmehr mit der Lage von Ni/eša, das von Pithana, dem Kön ig von Kuššara, erobert worden war. Die in Boğazköy gefundene hethitische Inschrift seines Sohnes Anitta, deren Originalfassung wahrscheinlich bei der Verlegung der Residenz durch Hattušili des I. von Kuššara nach Hattuša mitgebracht worden ist, berichtet von diesem Sieg Pithanas über Ne'Sa und von seinen eigenen Taten. Nach erfolgreichen Kaempfen gegen andere Stadtkönigtümer herrscht Anitta über ein weites Gebiet und führt den Titel "Grosskönig". Er schildert auch seine ausgedehnte Bautaetigkeit in Neša. Abgesehen von den Tempelbauten für verschiedene Götter schmückt er Neša mit einem Zoologischen Garten. Obwohl er sich zum Beginn der Inschrift König von Kuššara nennt, bezeichnet er Neb. als "meme Stadt". Daraus kann man schliessen, dass Neša von Anitta zur Hauptstadt seines Reiches gemacht worden ist. Wir wissen nicht, ob Kuššara unter Anitta als Residenz weiter bestanden hat oder erst spaeter wieder zur Hauptstadt gemacht wurde.
Primary Language | German |
---|---|
Subjects | Archaeology |
Journal Section | Araştırma Makaleleri |
Authors | |
Publication Date | July 20, 1963 |
Published in Issue | Year 1963 Volume: 27 Issue: 107 |
Belleten is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial 4.0 International License (CC BY NC).