The following paper presents a study of Barbara Sparing’s German translation of the Yugoslavian children’s book Vlak u snijegu (1933) by Mato Lovrak. Sparing's translation was published 1959 in the GDR under the title Der Zug im Schnee. The study focuses on a corpus of modified and omitted parts of the source and target text and on the possible interpretation and explanation of causes for these alterations. The analysis closely relies on the guidelines of Thomson-Wohlgemuth (2009) as well as the two assessments – by Ruth Krenn and Gerhard Holtz-Baumert – that were submitted to the publisher with the translation. The results show that most of them can be traced back either to the guidelines of the socialist realism, an acceptable literary paradigm in the GDR until the early 1970s, or to the two assessments, which criticized certain aspects of the original text. Alterations which could not be traced back to the aforementioned two sources were subsequently connected to different aspects of everyday (children’s) life in the German Democratic Republic (GDR).
Der Beitrag befasst sich mit Barbara Sparings deutscher Übersetzung des jugoslawischen Kinderbuchs Vlak u snijegu (1933) von Mato Lovrak, die 1959 in der DDR beim Berliner Kinderbuchverlag unter dem Titel Der Zug im Schnee veröffentlicht wurde. Die Analyse untersucht die Modifizierungen im Zieltext im Bezug auf den Ausgangstext, bzw. analysiert die Abweichungen von und Auslassungen aus dem Ausgangstext. Gemäß den Ergebnissen dieser Analyse werden im Beitrag potentiell die Gründe für solche Vorgehensweise erklärt. Es wird dabei von der Hypothese ausgegangen, dass diese im Zieltext vorgenommenen Modifizierungen einerseits dem sozialistischen Realismus entsprechen, der als die dominante literarische Erscheinung im Kontext der 1950er Jahre in der DDR präsent war. Andererseits können die Gründe für die in der Übersetzung vorgenommenen Modifizierungen in den Verlags- und dem Außengutachten der Übersetzung gesucht werden, in denen sich die Gutachter gegenüber bestimmten Aspekten des Originaltexts kritisch äußerten. Zuletzt, die Modifizierungen, die bei der Analyse anhand dieser zwei Quellen nicht erklärt werden konnten, werden in Verbindung mit dem soziokulturellen Kontext in der DDR gebracht, der sich sowohl auf das alltägliche Leben als auch auf die Prozesse des Gutachtens bzw. Zensur in der Verlagsindustrie bezieht. Methodologisch stützt sich der Beitrag einerseits auf die Richtlinien von Thomson-Wohlgemuth (2009), die er bei der Analyse von Übersetzungen von englischsprachigen Texten identifiziert, die die Herausgeber in Gutachten eingesetzt haben, um Werke als übersetzungswürdig und wertvoll darzustellen. Andererseits werden auch die zwei der Übersetzung hinzugefügten Gutachten analysiert.
Primary Language | German |
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Subjects | Translation and Interpretation Studies |
Journal Section | Research Articles |
Authors | |
Early Pub Date | June 27, 2024 |
Publication Date | June 27, 2024 |
Submission Date | February 14, 2024 |
Acceptance Date | May 5, 2024 |
Published in Issue | Year 2024 Volume: 4 Issue: 1 |
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