Abstract
Die beiden in diesem Artikel veröffentlichten Grabinschriften stammen aus Ernst Kalinkas Notizbuch von 1895, das am Institut für Kulturgeschichte der Antike (IKAnt) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien aufbewahrt wird. Beide wurden in den Felsnekropolen in der Umgebung von Oinoanda dokumentiert. Die erste ist eine Inschrift der Sklavin Armapia, die für ihren Mann und ihre Familie einen Sarkophag aufstellte. Ihr patronus Krois(s)os, Mitglied einer bekannten Familie von Oinoanda, erlaubte ihr, das Grab in einem Bereich zu errichten, der wahrscheinlich für Mitglieder seines Haushalts reserviert war. In der unmittelbaren Umgebung sind mehrere Gräber von Sklaven und Freigelassenen anderer Familien bezeugt. Die zweite hier veröffentlichte Inschrift stammt vom Sarkophag des Onesikrates, der ansonsten bisher nicht belegt ist. Da beide Inschriften mit Reliefs verbunden sind, wird auch die Rolle der beiden erhobenen Hände – als apotropäische Symbole auf Gräbern – diskutiert.