Öz
Politik, Macht und Gewalt sind eng miteinander verbunden. Wenn man die Geschichte
der Gewalt in der Türkei beobachtet, ist die Monopolisierung der Staatsgewalt nicht
widerspruchlos. Ethnische, politische und soziale Konflikte sind als Gewalterfahrungen zu
beobachten. Kurz nach der Monopolisierung der Macht des nationalen Staates durch die
Jungtürken wurden die Armenier der Gewalt des Staates ausgesetzt. Die Türkei hat historisch
weiter ungelöste ethnische, religiöse, politische und soziale Fragen und Themen, die Gewalt als
Lösung gegen die Staatsgewalt hervorrufen. Um die Gewalt in der Gesellschaft zu reduzieren,
muss der türkische Staat Vertrauen in seine Institutionen schaffen. Wenn der türkische Staat
die Werte wie Freiheit, Sicherheit, Frieden und Schutz der Bürger gewährt, kann er seine Macht
und Staatsgewalt als Legitim repräsentieren. Wenn der türkische Staat seine Institute
rationalisiert, wenn die Menschen das Vertrauen in diese Institutionen haben und wenn sie das
Gefühl haben, dazuzugehören, gehört zu werden, kann man von einer lebendigen Demokratie,
von einer pluralistischen Gesellschaft sprechen, in der die Gewalt eine kleinere Rolle spielt.