Die Übersetzbarkeit der deutschen Abtönungspartikeln ist seit Langem ein sehr beliebter Untersuchungsgegenstand der Linguistik, insbesondere ihre Wiedergabe in „partikelarmen“ Sprachen. Der vorliegende Beitrag setzt sich ebenfalls mit diesem Thema auseinander. Im Fokus steht der Umgang mit der Abtönungspartikel doch bei der Übersetzung literarischer Texte aus dem Deutschen ins Albanische, das nicht über eine Gruppe der Abtönungspartikeln wie das Deutsche verfügt und als „partikelarme“ Sprache eingeordnet werden kann. Allgemein gelten für (inter)subjektive Sprachelemente, wie in diesem Fall die Abtönungspartikeln, dass ihre Bedeutung erst im Gebrauchskontext voll zum Tragen kommt. Dementsprechend muss der Kontext während der Übersetzung in Betracht gezogen werden. Im Fall der Übersetzung aus dem Deutschen in eine partikelarme Sprache werden andere Ausdrucksmittel gewählt, welche diese Sprache zur Verfügung stellt, um die bestimmte modale Nuancierung zum Ausdruck zu bringen. Diese können morphologische, prosodische Muster oder eine Kombination dieser Elemente sein, kontextuell-pragmatische Mittel und die Nutzung außersprachlicher Faktoren wie Intonation, Stimmhöhe, Satzakzent sowie Gestik und Mimik. Die Grundlage dieser empirischen Korpusanalyse bilden die Romane „Der Prozess“ von Franz Kafka und „Siddhartha – eine indische Dichtung“ von Hermann Hesse und deren Übersetzungen ins Albanische. Für beide Romane stehen je zwei albanische Übertragungen zur Verfügung. Die Untersuchung von zwei Übersetzungen desselben literarischen Textes ermöglicht einen genaueren Blick auf die lexikalischen und syntaktischen Sprachmittel des Albanischen für die Wiedergabe der Abtönungspartikel doch. Im Korpus wird nach den Übersetzungsäquivalenten von doch im Albanischen gesucht. In Anlehnung an gängige übersetzungstheoretische Definitionen werden die Übersetzungsäquivalente in vier Kategorien klassifiziert: Auslassung, Transposition, Paraphrasierung, Wort-für-Wort-Übersetzungen.
In linguistics, the translatability of the German modal particles is considered a popular study object, particularly because of their rendering in “particle-poor” languages. Thus, the present study examines the translatability of the modal particle doch in Albanian literary texts. Compared to German language, Albanian does not have a group of modal particles and can, therefore, be classified as a “particle-poor” language. In general, (inter)subjective language elements in Albanian, such as modal particles in this case, come to a full meaning only in the context of use. Therefore, the translation must take the context into account. When translating from German to a particle-poor language, other means of expression, such as morphological, prosodic patterns, or a combination of these elements, available in the language are chosen to express the particular modal nuance. These expressions can also include contextual-pragmatic means and the use of extra-linguistic factors such as intonation, voice pitch, sentence accent, gestures, and facial expressions. This empirical corpus analysis is based on two novels: Franz Kafka’s “The Trial” (Der Prozess) and Hermann Hesse’s “Siddhartha - A Poem of India” (Siddhartha – eine indische Dichtung), and their two sets of translations into Albanian. Examining two translations of the same literary text allows for a better understanding of the lexical and syntactical means used in Albanian to render the modal particle doch. During the corpus analysis, the translation equivalents of doch in Albanian were extracted and classified into omission, transposition, paraphrasing, and word-for-word translations, based on the common translation-theoretical definitions.
Primary Language | German |
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Journal Section | Research Article |
Authors | |
Publication Date | June 20, 2022 |
Submission Date | January 31, 2022 |
Published in Issue | Year 2022 |