In dem Film Reise der Hoffnung von 1990 des Schweizer Regisseurs Xavier Koller geht es um den Kampf der Auswanderung einer türkischen Familie aus Maraş, um ein besseres Leben in der paradiesischen‘ Schweiz zu erreichen. Für Haydar und seine Familie stellt die Schweiz ein Land dar, in dem sie ihr Glück finden können. Um dieses Leben zu ermöglichen, begeben sich Haydar, seine Frau Meryem und eines ihrer Kinder, Mehmet Ali, auf eine gefährliche Reise von Maraş bis in die Schweiz. Die topographischen Barrieren, die Absperrungen auf der Reise eskalieren zuletzt an der Grenze der von den Alpen umgebenen Schweiz. Auch wenn die Auswanderer doch noch in der Schweiz ankommen, scheitert diese Reise der Hoffnung auf ein glücklicheres und besseres Leben mit dem Verlust des Kindes, das wegen der Kälte in den Bergen stirbt. Somit wird für sie die paradiesische Schweiz zum Land der Kälte und des Todes.
In unserem Beitrag werden die Veränderungen der internationalen Image-Vorstellungen über die Schweiz und deren Rolle als ein isoliertes Land aus einer bestimmten ‚räumlichen‘ Perspektive analysiert. Dabei wird auch versucht, die Frage zu beantworten, inwiefern sich die Werteorienterung der Personen in diesem Film ändert und welche Rolle die durch den Tod des Kindes verstärkte Tragik für diese Werteorientierung spielt, so wie es auch von Herta Müller in ihrem Aufsatz Der Fisch in der Turnhalle kritisiert wird. Herta Müller, die den Nobelpreis für Literatur erhalten hatte, kritisiert in ihrem Aufsatz, dass Koller, der sich mit der Flüchtlingsproblematik beschäftigt, den Tod des Kindes als Instrument benutzt.
Primary Language | German |
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Journal Section | Research Article |
Authors | |
Publication Date | June 21, 2019 |
Submission Date | January 23, 2019 |
Published in Issue | Year 2019 |