Schlüsselworte: habsburgischer Mythos Verherrlichung und Mythologisierung der Vergangenheit Konfrontation Habsburg myth glorification and mythologizing of the past confrontation
Der habsburgische Mythos bei Ingeborg Bachmann untersucht Elemente des habsburgischen Mythos in einigen Werken der Autorin Ingeborg Bachmann. Die Texte, die hier vorwiegend analysiert werden, sind der Erzählband Simultan und der Roman Malina. Die Textauswahl basiert auf der Frage nach konkreter Auseinandersetzung der Autorin mit der österreichischen Geschichte und beinhaltet nur die Werke, die sich damit explizit beschäftigen. Konkrete Textbeispiele für den habsburgischen Mythos in den Werken der Autorin zeigen, dass Bachmann bei der Analyse der österreichischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg auf die Ursachen und Folgen dieser Katastrophe aufmerksam macht und diese auch mit dem Ersten Weltkrieg verbindet. Sie warnt vor der Verherrlichung der Vergangenheit und vor fehlender Konfrontation mit der eigenen Geschichte und Schuld, die besonders für Österreich charakteristisch sind. Es wird gezeigt, dass Bachmann den habsburgischen Mythos nicht fortschreibt, sondern einen kritischen Umgang mit diesem Phänomen fordert, womit sie sich in die Gruppe der jüngeren Autoren der Nachkriegszeit einordnet. Bachmann entwickelt die utopische Idee vom Haus Österreich, das sie zu einer gedanklichen Heimat ihrer ProtagonistInnen stilisiert und das nicht mit dem untergegangenen Reich gleichzusetzen ist. Sie distanziert sich von der Mythologisierung der Vergangenheit, welche Magris in seiner Studie analysiert, und fordert einen kritischen Umgang mit der Geschichte ihres Landes.
Schlüsselworte: habsburgischer Mythos Verherrlichung und Mythologisierung der Vergangenheit Konfrontation Habsburg myth glorification and mythologizing of the past confrontation
The article examines references to the Habsburg myth in selected works by the author Ingeborg Bachmann. The texts that are mainly analyzed are the short stories from Simultan and the novel Malina. The texts are chosen based on Bachmann’s confrontation with the Austrian past and only texts with explicit examples of this matter are taken into consideration. Specific examples of the Habsburg myth in the author’s works indicate that Bachmann’s analysis of Austrian society after the Second World War drew attention to the causes and consequences of this catastrophe and linked it to the First World War. It warns against the glorification of the past and the lack of confrontation with one’s own history and guilt, which are particularly characteristic of Austria. It is shown that Bachmann does not continue the Habsburg myth, but demands a critical handling of this phenomenon which is also the way of the younger generation of authors in the Austrian literature who reject mythologizing the past. Bachmann creates the utopian idea of a House of Austria, which serves as a mental homeland for her protagonists and is not to be equated with the actual empire that has perished. She distances herself from the perpetuation of the Habsburg myth by calling for a confrontation with one’s own past instead of an idealization of the past.
Primary Language | German |
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Subjects | German Language, Literature and Culture |
Journal Section | Research Article |
Authors | |
Publication Date | June 21, 2023 |
Submission Date | December 26, 2022 |
Published in Issue | Year 2023 Issue: 49 |