This article presents multiple perspectives on the Königsberger Express, a German-language newspaper published since 1993 in Kaliningrad, Russia. The article especially focuses on the language and communication structures and thereby systematically outlines the media linguistic portrait of the newspaper regarding its central traits. The study ascertains that theKönigsberger Express demonstrates a rather precise, unspectacular, and conservative language that rarely uses word play or other pragmatic effects. The variety of rubrics does not coincide with a variety of genres, as the journalistic forms of presentation remain within a relatively narrow frame. Despite the creditable achievements of the investigated newspaper, especially when considering the modest circumstances of production, the article establishes that the Königsberger Express cannot be fully seen as a highly professional German-speaking press release and that the Russian language and in particular the Russian culture influence the journalistic articles. While contact-induced linguistic features are a small factor, they are by no means a determining one. The texts only occasionally show that they are the products of translation. Their unique characteristic lies in the specific area of tension between the Russian and German language on one hand (i.e., as translated and repeatedly redacted collaborative texts), and within the Russian culture in a former German cultural region on the other hand. The Königsberger Express is a trans-created culturally asymmetrical newspaper in two ways: It linguistically operates between Russian and German, and its language of publication is German, while its cultural environment is Russian. Therefore, the German texts frequently gain a Russian perspectivation.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Projektes „Deutsche Mediensprache im Ausland – am Beispiel der deutschen Minderheitenpresse in Mittel- und Osteuropa“ (BKM, Projektnummer: ZMV I 2 - 2518DK0701).
Der vorliegende Aufsatz stellt ein seit 1993 in Kaliningrad/Russland erscheinendes deutschsprachiges Presseorgan mehrperspektivisch vor, fokussiert dabei besonders auf seine Sprach- und Kommunikationsstrukturen und arbeitet das medienlinguistische Porträt dieser Zeitung in seinen zentralen Zügen systematisch heraus. Es zeigt sich, dass das Blatt eine recht präzise, unspektakuläre und eher konservative Sprache aufweist, die zudem kaum Wortspiele oder sonstige pragmatische Effekte nutzt. Die Vielfalt der Ressorts geht nicht mit einer Vielfalt der Textsorten einher: Die journalistischen Darstellungsformen bewegen sich in einem relativ engen Rahmen. Aufgrund der Befundlage ist zu konstatieren, dass die analysierte Zeitung trotz ihrer anerkennenswerten Leistungen – infolge der bescheidenen Produktionsbedingungen – nicht wirklich ein hochprofessionelles deutschsprachiges Organ sein kann und die russische Sprache, aber vor allem die russische Kultur auf das Blatt abfärben. Sprachkontaktbedingten Besonderheiten kommt in der Zeitung ein gewisser, jedoch kein determinierender Stellenwert zu und den Texten kann man nur gelegentlich ansehen, dass sie eigentlich Übersetzungsprodukte sind. Ihr Alleinstellungsmerkmal dürfte in einem spezifischen Spannungsfeld von russischer und deutscher Sprache (als übersetzte und mehrfach bearbeitete kollaborative Texte) einerseits sowie russischer Kultur in einem einst deutschen Kulturraum andererseits bestehen. Somit lässt sie sich sogar in doppelter Hinsicht als (transkreierte) kulturasymmetrische Zeitung ansehen. Erstens, weil sie sprachlich zwischen Russisch und Deutsch operiert, zweitens, weil eine besondere Asymmetrie zutage tritt: Die Sprache ist deutsch, das kulturelle Umfeld hingegen russisch, sodass die deutschsprachigen Texte zumeist eine russische Perspektivierung enthalten.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Projektes „Deutsche Mediensprache im Ausland – am Beispiel der deutschen Minderheitenpresse in Mittel- und Osteuropa“ (BKM, Projektnummer: ZMV I 2 - 2518DK0701).
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Projektes „Deutsche Mediensprache im Ausland – am Beispiel der deutschen Minderheitenpresse in Mittel- und Osteuropa“ (BKM, Projektnummer: ZMV I 2 - 2518DK0701).
Primary Language | German |
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Subjects | World Languages, Literature and Culture (Other) |
Journal Section | Research Article |
Authors | |
Project Number | Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Projektes „Deutsche Mediensprache im Ausland – am Beispiel der deutschen Minderheitenpresse in Mittel- und Osteuropa“ (BKM, Projektnummer: ZMV I 2 - 2518DK0701). |
Publication Date | June 26, 2024 |
Submission Date | August 31, 2023 |
Published in Issue | Year 2024 Issue: 51 |