Im Garten ihres Mutterhauses zog ein Mâdchen Basilikon. Im Nachbarhause wohnte ein Bey, sein Sohn sah das Mâdchen im Garten und verliebte sich. Er fragte sie neckend "Wieviele Blâtter haben Deine Blumen ? ” Sie fragte, ohne zu antworten : "Wieviele Sterne stehen denn am Himmel, Du vornehmer Gelehrter ?” So war der Jüngling geschlagen.— Das Mâdchen liebte Fische; der Bey-Sohn wusste es, verkleidete sich als Fischer und verkaufte sie dem Mâdchen, aber nur gegen einen Kuss. Als er das nâchste Mal nach den Blumenblâttern, das Mâdchen nach der Zahl der Sterne fragte, übertrumpfte er sie: "Schâm dich, für ein paar Fische hast Du mich geküsst I. Das Mâdchen ârgerte sich, verkleidete sich als Azrael, den Todesengel ; nachts schlich sie sich in das Zimmer des Bey-sohnes ; der erschrak. Sie forderte seine Seele ; er jammerte. Sie willigte ein, ihm seine Seele zu lassen, wenn er sich von ihr auf sein blosses Hinterteil schlagen liesse, und sie schlug ihn, bis er blutete. Als er das nâchste Mal auf die Blumenblâtter und die Fische anspielte, spottete sie über seine Hiebe. Dies Mal ârgerte er sich wieder, und zwar so sehr, dass er keinen anderen Ausweg wusste als sie zu heiraten. Nur so konnte er sie ganz in seine Gewalt bekommen und ihr Herr werden. Er schickte seine Mutter, und die Hochzeit wurde gefeiert. Vor der Brautnacht aber warf er sie in einen Brunnen, verspottete sie wegen der Fische, sie ihn wegen der Hiebe ; er triumphierte, sie müsse jetzt im Brunnen bleiben
Primary Language | German |
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Subjects | Archaeology (Other) |
Journal Section | Konferanslar |
Authors | |
Publication Date | January 20, 1943 |
Published in Issue | Year 1943 Volume: 7 Issue: 25 |
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