Utopisch-dystopische Romane der deutschen Gegenwartsliteratur widmen sich vermehrt dem The-ma Digitalisierung und damit verbundenen Themenkomplexe, Fragestellungen, Hoffnungen und Befürchtungen. Besondere Relevanz kommt dabei der Bewertung und Kategorisierung von Indivi-duen auf Basis von Datenanalysen zu, welche das Leben der Figuren bis ins kleinste Detail lenken und prägen. Die vorliegende Arbeit widmet sich zunächst der Frage, wie die Texte soziale Kategori-sierungs- und Bewertungsmechanismen innerhalb digitalisierter Gesellschaften darstellen und in-wiefern sich hier grundlegende kritische Kommentierungen herauslesen lassen. Zudem soll analy-siert werden, inwiefern die Texte diese sozialen Positionierungen auch räumlich realisieren, ausge-hend von der These, dass die Texte raumsemantische Strukturen nutzen, um Gefahrenpotenziale für die Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten des Einzelnen herauszustellen. Als theoretische Basis fungieren dabei Michel Foucaults Theorie der Gouvernementalität, sowie die von Gilles Deleuze und Felix Guattari entwickelte Theorie des glatten und gekerbten Raumes. Literarische Beispiele sind den Romanen Qualityland (2017) von Marc-Uwe Kling, Die Hochhausspringerin (2018) von Julia von Lucadou und Technophoria (2020) von Niklas Maak entnommen.
Utopisch-dystopische Romane der deutschen Gegenwartsliteratur widmen sich vermehrt dem The-ma Digitalisierung und damit verbundenen Themenkomplexe, Fragestellungen, Hoffnungen und Befürchtungen. Besondere Relevanz kommt dabei der Bewertung und Kategorisierung von Indivi-duen auf Basis von Datenanalysen zu, welche das Leben der Figuren bis ins kleinste Detail lenken und prägen. Die vorliegende Arbeit widmet sich zunächst der Frage, wie die Texte soziale Kategori-sierungs- und Bewertungsmechanismen innerhalb digitalisierter Gesellschaften darstellen und in-wiefern sich hier grundlegende kritische Kommentierungen herauslesen lassen. Zudem soll analy-siert werden, inwiefern die Texte diese sozialen Positionierungen auch räumlich realisieren, ausge-hend von der These, dass die Texte raumsemantische Strukturen nutzen, um Gefahrenpotenziale für die Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten des Einzelnen herauszustellen. Als theoretische Basis fungieren dabei Michel Foucaults Theorie der Gouvernementalität, sowie die von Gilles Deleuze und Felix Guattari entwickelte Theorie des glatten und gekerbten Raumes. Literarische Beispiele sind den Romanen Qualityland (2017) von Marc-Uwe Kling, Die Hochhausspringerin (2018) von Julia von Lucadou und Technophoria (2020) von Niklas Maak entnommen.
Utopian-dystopian novels in contemporary German literature are increasingly devoted to the topic of digitalization and its related fields, as well as the questions, hopes and fears it entails. Of particu-lar interest in this context is the evaluation and categorization of individuals based on data analyz-es, which guide and shape the lives of the characters down to the smallest detail. The present work initially poses the question of how the texts represent social categorization and evaluation mecha-nisms within digitalized societies and to what extent these developments are critically commented on. The second part will then focus on the fact that these texts tend to realize this social positioning spatially and thereby use spatial-semantic structures to highlight potential dangers for the freedom and development possibilities of the individual. Michel Foucault's theory of governmentality and the theory of smooth and striated space developed by Gilles Deleuze and Felix Guattari serve as the theoretical basis here. Literary examples are taken from the novels Qualityland (2017) by Marc-Uwe Kling, Die Hochhausspringerin (2018) by Julia von Lucadou and Technophoria (2020) by Niklas Maak.
Primary Language | German |
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Journal Section | Articles |
Authors | |
Publication Date | December 1, 2021 |
Submission Date | July 8, 2021 |
Published in Issue | Year 2021 Volume: 9 Issue: 2 |
www.gerder.org.tr/diyalog