„Anthologie“ bedeutet lexikalisch „Sammlung von Gedichten und Prosastücken“, die exemplarisch für eine bestimmte Literaturepoche oder für die Literatur einer bestimmten Nation bzw. repräsentativ für die gewählte Ausgangssprache sein sollen. In der Türkei sind seit 1960 acht Lyrikanthologien erschienen, die den Anspruch erheben, eine Auswahl aus der deutschen Lyrik zu präsentieren. Die Herausgeber der Bände bzw. die Übersetzer der Gedichte kommen sowohl aus dem universitären als auch aus dem außeruniversitären Bereich, was eine grundsätzlich unterschiedliche Rezeption zur Folge hat, die es hier zu untersuchen gilt. Im Gegensatz zur akademischen Rezeption, für die ein bestimmter literarischer Kanon bestimmend ist, weisen die populären Lyrikanthologien, die sich nicht der politischen Bevormundung unterwerfen, einen liberaleren Charakter auf. Während bei der Auswahl der Gedichte in den populären Bänden die Dichter den Ton angeben, halten die akademisch orientierten Herausgeber die Epochenzugehörigkeit der jeweiligen Dichter für verbindlich. Im folgenden Beitrag sollen türkischsprachige Lyrikanthologien untersucht werden, die sich zwar im Titel fast gleichen (d.h. sie nennen sich alle „deutsche“ Lyrikanthologien, was aber nicht stimmt, da auch österreichische und schweizerische AutorInnen enthalten sind), sich aber in ihrer Konzeption unterscheiden. Methodisch wird eine Dokumentenanalyse durchgeführt, die Daten und Ergebnisse werden statistisch ausgewertet und nach Schwerpunkten diskutiert.
In terms of lexis, an anthology is defined as a collection of poems and prose pieces that are intended to serve as exemplars for a particular literary epoch or for the literature of a particular nation or representative of the chosen source language. Since 1960, eight poetry anthologies have been published in Turkey that claim to present a selection of German poetry. The editors of the collections and the translators of the poems come from both academic and non-academic backgrounds, resulting in a fundamentally different reception, which is the subject of this study. In contrast to the academic reception, which is determined by a specific literary canon, popular poetry anthologies, which are not subject to political paternalism, have a more liberal character. While the poets set the tone in the selection of poems in the popular volumes, the academically oriented editors consider the epochal affiliation of the respective poets to be binding. The following article examines Turkish-language poetry anthologies that are almost identical in title (i.e., they all call themselves “German” poetry anthologies, which is not true, as Austrian and Swiss authors are also included), but differ in their conception. The methodological approach employed in this study involves a document analysis, statistical analysis of the data, and discussion of the results according to focal points.
„Anthologie“ bedeutet lexikalisch „Sammlung von Gedichten und Prosastücken“, die exemplarisch für eine bestimmte Literaturepoche oder für die Literatur einer bestimmten Nation bzw. repräsentativ für die gewählte Ausgangssprache sein sollen. In der Türkei sind seit 1960 acht Lyrikanthologien erschienen, die den Anspruch erheben, eine Auswahl aus der deutschen Lyrik zu präsentieren. Die Herausgeber der Bände bzw. die Übersetzer der Gedichte kommen sowohl aus dem universitären als auch aus dem außeruniversitären Bereich, was eine grundsätzlich unterschiedliche Rezeption zur Folge hat, die es hier zu untersuchen gilt. Im Gegensatz zur akademischen Rezeption, für die ein bestimmter literarischer Kanon bestimmend ist, weisen die populären Lyrikanthologien, die sich nicht der politischen Bevormundung unterwerfen, einen liberaleren Charakter auf. Während bei der Auswahl der Gedichte in den populären Bänden die Dichter den Ton angeben, halten die akademisch orientierten Herausgeber die Epochenzugehörigkeit der jeweiligen Dichter für verbindlich. Im folgenden Beitrag sollen türkischsprachige Lyrikanthologien untersucht werden, die sich zwar im Titel fast gleichen (d.h. sie nennen sich alle „deutsche“ Lyrikanthologien, was aber nicht stimmt, da auch österreichische und schweizerische AutorInnen enthalten sind), sich aber in ihrer Konzeption unterscheiden. Methodisch wird eine Dokumentenanalyse durchgeführt, die Daten und Ergebnisse werden statistisch ausgewertet und nach Schwerpunkten diskutiert.
Birincil Dil | Almanca |
---|---|
Konular | Edebi Çalışmalar (Diğer) |
Bölüm | Makaleler |
Yazarlar | |
Yayımlanma Tarihi | 17 Haziran 2025 |
Gönderilme Tarihi | 20 Mart 2025 |
Kabul Tarihi | 17 Haziran 2025 |
Yayımlandığı Sayı | Yıl 2025 Cilt: 13 Sayı: 1 |
www.gerder.org.tr/diyalog