In diesem Artikel werde ich Erich Auerbachs Konzept von Erinnerung als Darstellungsmethode für die Erforschung der Schilderung der Wirklichkeit in der Literatur -„wiedergefundene Wirklichkeit“- anhand von Virginia Woolfs Roman To the Lighthouse und Marcel Prousts Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (1913-1927) untersuchen. Auerbach zeigt im letzten Kapitel der Mimesis: Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur, dass die Beschäftigung mit der Ich-Erzählerinstanz, die von Auerbach als eine wichtige Eigenschaft des modernen Romans ausgemacht wird, gleichzeitig auch eine Beschäftigung mit der literarischen Darstellung von Erinnerung bedeutet. Als eine Form der Bewußtseinsdarstellung ist Erinnerung gleichzeitig „das erinnernde Bewußtsein“, vergleichbar mit der Metapher eines Blitzes (Benjamin), der, wenn er einschlägt, im Unterbewußtsein Verborgenes zum Vorschein bringt. Bei der Festlegung der Darstellungsweise von Proust, von Auerbach als „Wiederfinden der Wirklichkeit“, und von seinem Freund Walter Benjamin1 als „Vergegenwärtigung“ der Erinnerung bezeichnet, erkennt man eine interessante Parallele zwischen Benjamins und Auerbachs Erinnerungsvorstellung.
Primary Language | German |
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Subjects | Creative Arts and Writing |
Journal Section | Research Articles |
Authors | |
Publication Date | December 18, 2018 |
Submission Date | July 30, 2018 |
Published in Issue | Year 2018 Volume: 28 Issue: 2 |