Die Übersetzung literarischer Texte stellt in der Übersetzungspraxis eine große Herausforderung für die Übersetzer dar, da sie nicht nur den Inhalt, sondern auch die stilistischen und ästhetischen Werte des Textes in die Zielsprache übertragen müssen, damit der Zieltext bei den zielsprachlichen Lesern eine adäquate Wirkung wie bei den Lesern des Ausgangstextes erzielt. Nord spricht in diesem Sinne von einer doppelten Loyalität des Übersetzers, und zwar sowohl gegenüber dem Zieltextleser, der von dem Übersetzer eine funktionsgerechte Übersetzung erwartet, als auch gegenüber dem Ausgangsautor, dessen Intention er genauso wie das Original wiedergeben muss. Ausgehend von diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Beitrag versucht, der Forderung nach Funktionsgerechtigkeit literarischer Übersetzung anhand Hermann Hesses Erzählung „Siddhartha“ und ihrer von Soroush Habibi angefertigten Übersetzung ins Persische auf den Grunde zu gehen. „Siddharthas“ musikalische Dimension, erzielt durch verschiedene rhythmisch-syntaktische Wiederholungen, kann als Anlaß zur Wahl dieses Werkes angesehen werden. Im Analyseteil werden am Beispiel von ausgewählten Textstellen aus dem Original die von dem Übersetzer angewandten Übersetzungsstrategien näher betrachtet. Die Analyse zeigt, dass die im Original vorhandenen rhythmisch-syntaktischen Wiederholungen, abgesehen von einigen Ausnahmen, nicht in die Zielsprache übertragen worden sind. Somit wird die im Original beabsichtigte musikalische Wirkung in der persischen Übersetzung nicht erzielt.
Hermann Hesse literarische Übersetzung Funktionsgerechtigkeit Übersetzungskritik Musikalitat siddhartha
Birincil Dil | Almanca |
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Konular | Edebi Çalışmalar |
Bölüm | Makaleler |
Yazarlar | |
Yayımlanma Tarihi | 14 Aralık 2020 |
Gönderilme Tarihi | 6 Eylül 2020 |
Yayımlandığı Sayı | Yıl 2020 Cilt: 2 Sayı: 4 |