‚von der Betonung des Zwischenmenschlichen zum Räumlich-Atmosphä- rischen‘ bzw. den Wandel in der geistigen Situation am Anfang des 19. Jahrhunderts. Nach Nayhauss sei die sogenannte postaufklärerische Zeit durch den ‚Verlust des Zwischenmenschlichen, durch das Zurücktreten des Dialogischen‘ geprägt. Mit Grabbe und Büchner betrachtet der Au- tor Kleist als einen der wichtigsten Dramatiker, der in seinen Werken den oben erwähnten Wandel zum Ausdruck bringen würde. Nayhauss cha- rakterisiert anfangs die Exposition des Dramas und hebt dann den Unter- schied zum Aufbau des klassischen Dramas hervor. Es wird betont, dass in Kleists Werk, im Unterschied zu Dramen der Klassik, in denen vor allem ‚Toleranz‘, ‚Menschenwürde‘, ‚Freiheit‘ usw. proklamiert werden, in er- ster Linie die ‚Dialektik des Seins selbst‘ thematisiert werde. Dementspre- chend sei auch das Werk formal gestaltet. Im zweiten Beitrag, im Beitrag von Szukala mit dem Titel „Kleists Amphitryon nach Molière als Vorspiel des deutsch-französischen Gegensatzes im frühen 19. Jahrhundert“ geht es um das Drama Amphitryon von Kleist. Szukala resümiert zunächst die hi- storischen Voraussetzungen zur Zeit der Entstehung des Dramas, als weite Teile Deutschlands durch die französischen Truppen besetzt wurden und Kleist selbst von den Franzosen gefangengenommen war. Er weist ferner darauf hin, dass man damals davon ausging, dass in der Bearbeitung der ‚Komödie Molières der deutsche Tiefsinn‘ gegenüber der französischen ‚Oberflächlichkeit‘ in den Vordergrund gestellt worden sei. Szukala un- terstreicht in seinem vergleichenden Beitrag, wie unterschiedlich die Be- arbeitungen des Mythos Amphitryon sind. Er weist darauf hin, dass in den beiden Bearbeitungen der poltische Gegensatz zwischen Deutschland und Frankreich zum Ausdruck gebracht wird. Dabei geht er von Thomas Manns Rede nach dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes aus, in der Mann die deutsche Innerlichkeit mit dem französischen Freiheitswillen vergleicht. So konstatiert Szukala, dass Amphitryon bei der Bearbeitung durch Kleist einen anderen, nämlich dunkleren Ton angenommen habe. Der dritte Bei- trag widmet sich dem Werk Hermannsschlacht. Hofmann unterstreicht in seinem Artikel mit dem Titel „Kleists Hermannsschalcht in interkulturel- ler Perspektive“, dass Interpreten meist davon ausgehen, dass in Kleists Werk Hermannsschlacht eine affirmative Einstellung zu nationalen Denk- mustern zu diagnostizieren sei. Mann begründet diese Haltung des Textes damit, dass er von einem historischen Ereignis, nämlich von der Schlacht
Birincil Dil | Türkçe |
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Bölüm | Editoryal |
Yazarlar | |
Yayımlanma Tarihi | 12 Eylül 2013 |
Gönderilme Tarihi | 12 Eylül 2013 |
Yayımlandığı Sayı | Yıl 2012 Cilt: 2 Sayı: 28 |