In den Anfängen seiner Philosophie äußerte sich Descartes über den epistemologischen Stellenwert des Willens nur allgemein. Nach Descartes hat Gott dem menschlichen Geist bereits die ersten Ideen gegeben, damit er die ebenfalls von Gott geschaffene physische Welt überhaupt wahrnehmen kann. Für ihn ist die dazu zuständige menschliche Fakultät unter anderem der Wille. Angesichts der immer wieder gemachten Erfahrung, dass die Menschen Irrtümer begehen, muss sich Descartes in der Fortsetzung seiner Philosophie mit der Frage auseinandersetzen, wie sich der Wille irrt und warum. Für die cartesianische Erklärung des ersten Teils der Frage ist entscheidend, wie der Geist im Zusammenwirken des Willens und des Verstandes den Erkenntnisakt vollzieht. Als Gründe der Irrtümer nennt Descartes die Grenzen des menschlichen Verstandes sowie die Unaufmerksamkeit der Menschen. Ob der Wille insbesondere bei der genannten Unaufmerksamkeit frei ist, sodass dessen Inhaber zur Verantwortung gezogen werden kann, ist eine weitere Frage, zu der Descartes Stellung beziehen muss. In den Meditationen entwickelt er eine Freiheitslehre, die jedoch auf Einwände seitens Hobbes stößt. Später in zwei Briefen an Mesland modifiziert er seine Freiheitslehre. Die Freiheit, die er hierbei annimmt, ist für Descartes hinreichend, um die Verantwortlichkeit des Menschen für sein Fehlverhalten anzunehmen, auch wenn Gott selbst den Menschen mit einem Willensvermögen erschaffen hat bzw. die Ausübung dieser Freiheit duldet.
Ursache des Irrtums Cartesianische Freiheit Gott und Freiheit des Willens Verantwortlichkeit und Prädestination
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In den Anfängen seiner Philosophie äußerte sich Descartes über den epistemologischen Stellenwert des Willens nur allgemein. Nach Descartes hat Gott dem menschlichen Geist bereits die ersten Ideen gegeben, damit er die ebenfalls von Gott geschaffene physische Welt überhaupt wahrnehmen kann. Für ihn ist die dazu zuständige menschliche Fakultät unter anderem der Wille. Angesichts der immer wieder gemachten Erfahrung, dass die Menschen Irrtümer begehen, muss sich Descartes in der Fortsetzung seiner Philosophie mit der Frage auseinandersetzen, wie sich der Wille irrt und warum. Für die cartesianische Erklärung des ersten Teils der Frage ist entscheidend, wie der Geist im Zusammenwirken des Willens und des Verstandes den Erkenntnisakt vollzieht. Als Gründe der Irrtümer nennt Descartes die Grenzen des menschlichen Verstandes sowie die Unaufmerksamkeit der Menschen. Ob der Wille insbesondere bei der genannten Unaufmerksamkeit frei ist, sodass dessen Inhaber zur Verantwortung gezogen werden kann, ist eine weitere Frage, zu der Descartes Stellung beziehen muss. In den Meditationen entwickelt er eine Freiheitslehre, die jedoch auf Einwände seitens Hobbes stößt. Später in zwei Briefen an Mesland modifiziert er seine Freiheitslehre. Die Freiheit, die er hierbei annimmt, ist für Descartes hinreichend, um die Verantwortlichkeit des Menschen für sein Fehlverhalten anzunehmen, auch wenn Gott selbst den Menschen mit einem Willensvermögen erschaffen hat bzw. die Ausübung dieser Freiheit duldet.
Ursache des Irrtums Cartesianische Freiheit Gott und Freiheit des Willens Verantwortlichkeit und Prädestination
In the early days of his philosophy, Descartes made only general statements about the epistemological value of the will. According to Descartes, God gave the human mind the first ideas so that it could perceive the physical world, which was also created by God. For Descartes, the human faculty in charge of this operation is, among other things, the will. In view of repeated experiences of human beings judging erroneously, Descartes must, in the continuation of his philosophy, deal with the questions of how and why the will makes judgement errors. For the Cartesian explanation of the first part of the question, it is crucial how the mind, in cooperation of the will and “understanding”, carries out the act of cognition. Descartes names the limits of the human understanding and the inattention of people as reasons for judgement errors. Whether the will is free enough that its owner can be held responsible, especially considering the aforementioned inattention, is another question on which Descartes must take a position. In the Meditations he develops a conception of freedom, which, however, meets with some objections from Hobbes. Later in two letters to Mesland, he modifies his conception of freedom. For Descartes, the freedom he assumes is sufficient to justify man's responsibility for his wrongdoing, even if God himself created man with a will or tolerates the exercise of this freedom.
Cause of Judgement Errors Cartesian Freedom God and Freedom of Will Accountability and Predestination
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Konular | Felsefe |
Bölüm | Araştırma Makaleleri |
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Yayımlanma Tarihi | 31 Aralık 2020 |
Yayımlandığı Sayı | Yıl 2020 Sayı: 53 |