Die Karische Chersones ist mit Knidos und Rhodos zwei bedeutenden griechischen Poleis benachbart, weist jedoch eine ganz unterschiedliche Siedlungsstruktur auf. Die griechischen Poleis besitzen ein städtisches Zentrum, umgeben von
der landwirtschaftlich genutzten Chora. Auf der karischen Chersones haben wir
stattdessen etwa zehn kleinere, ummauerte Siedlungen. Die bisherige Forschung
zog aus dem Fehlen eines Zentrums den Schluß, daß diese Siedlungen zu Rhodos
oder zu Knidos gehört haben müssen. Dies gilt aber erst für die hellenistische
Epoche, als die Chersones Teil der Rhodischen Peraia wurde. Davor war die
Chersones eine politisch eigenständische Einheit, die im Rahmen des karischen
Bundessystems zu verstehen ist. Die Siedlungen waren im regionalen Bund der
Chersonesier zusammengeschlossen, der inschriftlich bezeugt ist, eigene Münzen
prägte und als Einheit Tribut an den attischen Seebund entrichtete. Die Chersonesier waren wiederum Mitglieder im Bund der Karer, in dem alle Karer zusammengeschlossen waren. Die einzelnen Siedlungen der Chersones waren ebenfalls als
lokale Bünde organisiert, so daß sich eine Bundesstruktur auf drei Ebenen rekonstruieren läßt. Auf der karischen Chersones gelang es erstmals, die Struktur eines
karischen Bundes archäologisch nachzuvollziehen. In der Siedlung Loryma
konnten zwei Orte von politischer Bedeutung identifiziert werden: zum einen die
Agora mit der Residenz des lokalen Dynasten und einer Halle, zum anderen das
außerhalb gelegene Apollonheiligtum, wo Inschriften und Ehrenstatuen errichtet
worden sind. Die Chersones hatte als politische Versammlungsorte zwei Heiligtümer, K›ran Gölü und Kastabos. Beide verfügen über eine theaterartige Cavea, die
für solche Versammlungen geeignet war.
Loryma Karia Chersonessos'u yerleflim sistemi chora polis demos koinon birlik
Birincil Dil | Türkçe |
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Bölüm | Araştırma Makalesi |
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Yayımlanma Tarihi | 1 Kasım 2005 |
Yayımlandığı Sayı | Yıl 2005 Sayı: 12 |