Dieser Beitrag entstand im Rahmen meiner biographie- und interaktionsanalytischen Pilotstudie zur Darstellung narrativer Identitäten und zum biographischen Werdegang von in Deutschland sozialisierten türkischstämmigen Germanistik-StudentInnen in Istanbul, die als Jugendliche bzw. junge Erwachsene meist auf der Basis von Familienentscheidungen in die Türkei migriert sind.
Im Fokus der folgenden Analyse des biographischen Interviews mit dem Informanten Ali steht der biographische Entwicklungsprozess und die sukzessive Herstellung seiner Selbstverortung jenseits ethnisch-nationaler Kategorien. Bei der Rekonstruktion des biografischen Werdegangs lassen sich direkte Bezüge zu den Pries’schen Modellen zum Verhältnis von Migration und Integration herstellen: Während sich Alis Eltern an dem Modell des „Gastarbeiters“ orientieren, der nach einer begrenzten Zeit im Ausland in sein Heimatland „zurückkehrt“, entwickelt Ali für sich das Lebensmodell als “Transmigrant”. Bei der narrativen Herstellung von Identitätsaspekten gibt es außerdem deutliche Übereinstimmungen mit den von Sievers et. al. beschriebenen Eigenschaften eines Transmigranten.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass in der Kindheit und Jugend des Gastarbeiterkindes einschneidende Erlebnisse im deutschen Bildungskontext fokussiert werden. Bei der Bewältigung der Probleme gelingt es dem Erzähler jedoch sich als agentivisch starker und durchsetzungsfähiger Akteur zu präsentieren. Nach der familiären „Rückkehr“ in die Türkei spielt die Auseinandersetzung mit der türkischen Umwelt die zentrale Rolle, die zur sukzessiven Loslösung aus beiden Lebenswelten und hin zur Herausbildung eines neuen transmigrantischen Selbstbildes führt.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen meiner biographie- und interaktionsanalytischen Pilotstudie zur Darstellung narrativer Identitäten und zum biographischen Werdegang von in Deutschland sozialisierten türkischstämmigen Germanistik-StudentInnen in Istanbul, die als Jugendliche bzw. junge Erwachsene meist auf der Basis von Familienentscheidungen in die Türkei migriert sind.
Im Fokus der folgenden Analyse des biographischen Interviews mit dem Informanten Ali steht der biographische Entwicklungsprozess und die sukzessive Herstellung seiner Selbstverortung jenseits ethnisch-nationaler Kategorien. Bei der Rekonstruktion des biografischen Werdegangs lassen sich direkte Bezüge zu den Pries’schen Modellen zum Verhältnis von Migration und Integration herstellen: Während sich Alis Eltern an dem Modell des „Gastarbeiters“ orientieren, der nach einer begrenzten Zeit im Ausland in sein Heimatland „zurückkehrt“, entwickelt Ali für sich das Lebensmodell als “Transmigrant”. Bei der narrativen Herstellung von Identitätsaspekten gibt es außerdem deutliche Übereinstimmungen mit den von Sievers et. al. beschriebenen Eigenschaften eines Transmigranten.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass in der Kindheit und Jugend des Gastarbeiterkindes einschneidende Erlebnisse im deutschen Bildungskontext fokussiert werden. Bei der Bewältigung der Probleme gelingt es dem Erzähler jedoch sich als agentivisch starker und durchsetzungsfähiger Akteur zu präsentieren. Nach der familiären „Rückkehr“ in die Türkei spielt die Auseinandersetzung mit der türkischen Umwelt die zentrale Rolle, die zur sukzessiven Loslösung aus beiden Lebenswelten und hin zur Herausbildung eines neuen transmigrantischen Selbstbildes führt.
This article emerged as a part of my biographical and interactional and analytical pilot study to show narrative identity and biographical development of students of German Studies with Turkish origin in Istanbul. Those students or young adults had been socialised in Germany and moved to Turkey, predominantly due to family matters.
The focus of the following analysis of the biographical interview with the informant Ali is the biographical development process and the gradual production of its self-location beyond ethno-national categories. In Ali’s reconstruction of his biographical development, direct references can be made to the Priesian models in particular to migration and integration: While Ali’s parents orientate themselves on the model of the „guest worker“, who „returns“ to his/her home country after living abroad for a limited period of time, Ali develops for himself the way of life as a „transmigrant“. In the narrative production of identity aspects, there are also clear agreements with those of Sievers et. al. who described charakteristics of a transmigrant.
Result of the study show that drastic experiences in the German educational life are focused in the childhood and youth of the guest worker child. But in coping with the problems, the narrator manages to represent himself as a strong and assertive actor. After the whole family moves back to Turkey the confrontation with the Turkish environment plays a central role, which leads to the successive separation from both living environments and to the development of a new transmigrational self-image.
Primary Language | German |
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Journal Section | Articles |
Authors | |
Publication Date | December 31, 2019 |
Submission Date | October 20, 2019 |
Published in Issue | Year 2019 Volume: 7 Issue: 2 |
www.gerder.org.tr/diyalog