Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage des Geschlechts der Macht im Kolonialismus anhand der thematischen Konstellation von „Weiblichkeit, Männlichkeit und Asymmetrie“ in Alfred Döblins Amazonastrilogie. Anders als frühere Beiträge über die Trilogie, die sich mit den Themen „Kolonialismus“, „Interkulturalität“, „koloniale Gewalt“ „Struktur“ und mit anderen sich auf ästhetische und publizistische Schriften des Autors ergebenden thematischen Schwerpunkten befassen, wird die Dialektik von Macht und Gender im Selbstermächtigungsprozess der Amazonen zunächst als destruktiv für innerindianische Geschlechtsverhältnisse und dann kontraproduktiv für die von eigenen Ehemännern angenommene antikoloniale Strategie betrachtet. Eigene Ehemänner geraten ins Kreuzfeuer der Kritik und Gewalt, wobei antikoloniale Front sozusagen dadurch unterminiert wird. Nachgewiesen wird im Beitrag, wie Amazonen, ihren politischen Zynismus betreibend, eher zu Alliierten der Kolonisatoren werden und unbewusst zur Verankerung des Kolonialismus beitragen. Des Weiteren wird untersucht, wiedie selbstreflexionsfähigen und vernunftbegabten Amazonen aus früheren politischen Fehlentscheidungen lernen, ihre gegen eigene Ehemänner gerichteten politischen Gesten und Überzeugungen nun von Grund auf umzudenken, um in eigener Kulturordnung Eintracht zu stiften, wodurch eine zukunftsorientierte gemeinsame antikoloniale Front ermöglicht werden könnte.
Döblin Geschlecht der Macht Amazonastrilogie Weiblichkeit und Männlichkeit Asymmetrie und Kolonialismus
Döblin Geschlecht der Macht Amazonastrilogie Weiblichkeit und Männlichkeit Asymmetrie und Kolonialismus
The present paper deals with the question of sex of politics through the thematic constellation of
"femininity, masculinity and asymmetry" in Alfred Döblin Amazonas trilogy. In contrast to previous
contributions, it deals with the themes of "colonialism", "interculturalism", "colonial violence"
"structure", and other thematic focuses deriving from the aesthetic and journalistic writings of the author,
in the article, it is shown that the dialectic of power and gender becomes the self-empowerment process of
the Amazons first as a destructive for inner-Indian gender relations and therefore counter-productive for
the anticolonial strategy assumed by their own husbands. Their own husbands are caught up in the
crossfire of criticism and violence, whereby the anticolonial front is so to speak undermined. In the
article, it is shown how Amazons, while practicing their political cynicism become the allies of the
colonizers and unconsciously contribute to the anchoring of colonialism. It also examines how the selfreflective
and rational Amazons learn from previous political mistakes to rethink their political gestures
and convictions which are clearly directed against their own husbands and surely to create harmony in
their own cultural order, thereby this could enable a common future-oriented anticolonial front.
Döblin sex of power Amazonastrilogy femininity and masculinity asymmetry and colonialism
Bölüm | Makaleler |
---|---|
Yazarlar | |
Yayımlanma Tarihi | 31 Aralık 2017 |
Gönderilme Tarihi | 8 Eylül 2017 |
Yayımlandığı Sayı | Yıl 2017 Cilt: 5 Sayı: 2 |
www.gerder.org.tr/diyalog