Steffen Kopetzkys im Jahre 2015 erschienener Roman Risiko kann in der Tat als ein historischer Abenteuerroman gesehen werden. Bei genauerer Betrachtung seines Erzählgegenstandes wird deutlich, dass der Roman eine am Anfang des Ersten Weltkriegs angesiedelte deutsche Expedition nach Afghanistan behandelt, bei der das Osmanische Reich ebenfalls mitgewirkt hat. Das Ziel der Deutschen bestand hierbei darin, die Muslime in dieser Region und vor allem in Indien zu einem Aufstand zu bewegen, um auf diese Weise eine Überlegenheit gegenüber den Briten zu begründen. Entlang der Thematisierung einer in Vergessenheit geratenen historischen Facette der deutschen Kolonialpolitik legt Kopetzkys Roman, so die These der vorliegenden Arbeit, unterschiedliche Facetten des deutschen Kolonialismus frei und bietet vor allem anhand der Darstellung dieser exzentrischen Expedition in den Orient eine dezidiert kritische Perspektive auf die kolonialen Machtdiskurse des Westens. Vor allem die kuriose Verfasstheit des erzählten Gegenstandes, den der Roman fiktional bearbeitet, stellt eine produktive Grundlage für einen Perspektivenwechsel im Sinne einer postkolonial orientierten Literaturwissenschaft dar. Nach einer kurzen Skizzierung der theoretisch-methodischen Grundannahmen der postkolonialen Literaturwissenschaft sowie der Erläuterung des Begriffs ‚postkolonial’ fokussiert die vorliegende Arbeit zunächst die Fiktionalisierung der Diskurse des Kolonialismus und Orientalismus und nimmt dabei auf die Ansätze von Edward W. Said, Homi K. Bhabha und Gayatri Ch. Spivak Bezug. Anschließend konzentriert sich die Arbeit auf die ‚subalternen’ bzw. postkolonialen Blicköffnungen, die mit der Darstellung der Niedermayer-Expedition verknüpft sind.
Steffen Kopetzky “Risiko” Postkoloniale Literaturwissenschaft Erster Weltkrieg
Steffen Kopetzkys im Jahre 2015 erschienener Roman Risiko kann in der Tat als ein historischer Abenteuerroman gesehen werden. Bei genauerer Betrachtung seines Erzählgegenstandes wird deutlich, dass der Roman eine am Anfang des Ersten Weltkriegs angesiedelte deutsche Expedition nach Afghanistan behandelt, bei der das Osmanische Reich ebenfalls mitgewirkt hat. Das Ziel der Deutschen bestand hierbei darin, die Muslime in dieser Region und vor allem in Indien zu einem Aufstand zu bewegen, um auf diese Weise eine Überlegenheit gegenüber den Briten zu begründen. Entlang der Thematisierung einer in Vergessenheit geratenen historischen Facette der deutschen Kolonialpolitik legt Kopetzkys Roman, so die These der vorliegenden Arbeit, unterschiedliche Facetten des deutschen Kolonialismus frei und bietet vor allem anhand der Darstellung dieser exzentrischen Expedition in den Orient eine dezidiert kritische Perspektive auf die kolonialen Machtdiskurse des Westens. Vor allem die kuriose Verfasstheit des erzählten Gegenstandes, den der Roman fiktional bearbeitet, stellt eine produktive Grundlage für einen Perspektivenwechsel im Sinne einer postkolonial orientierten Literaturwissenschaft dar. Nach einer kurzen Skizzierung der theoretisch-methodischen Grundannahmen der postkolonialen Literaturwissenschaft sowie der Erläuterung des Begriffs ‚postkolonial’ fokussiert die vorliegende Arbeit zunächst die Fiktionalisierung der Diskurse des Kolonialismus und Orientalismus und nimmt dabei auf die Ansätze von Edward W. Said, Homi K. Bhabha und Gayatri Ch. Spivak Bezug. Anschließend konzentriert sich die Arbeit auf die ‚subalternen’ bzw. postkolonialen Blicköffnungen, die mit der Darstellung der Niedermayer-Expedition verknüpft sind.
Steffen Kopetzky “Risiko” Postkoloniale Literaturwissenschaft Erster Weltkrieg
Steffen Kopetzky's novel "Risiko" can definitely be considered as a historical novel. In further consideration, it becomes clear that this novel deals with a German expedition to Afghanistan at the beginning of the World War I, in which the Ottoman Empire was also involved. The goal of the Germans was to get people living in this region and, especially in India, to riot so that Germans would achieve a victory over the British. By focusing an important but forgotten facet of the German history, this novel uncovers diverse aspects of German Colonialism. At the same time, the novel offers a fictional presentation of an eccentric expedition into the Orient from a particularly critical perspective of the colonial power discourses of the West. The curious character of the content of the novel creates a productive basis for a perspective change in the sense of postcolonial literary studies. After a short outline of the basic assumptions of postcolonial literary studies and an explanation of the term “postcolonial”, the study will concentrate on the fictionalization of discourses of colonialism and orientalism. In doing so, the approaches of Edward W. Said, Homi K. Bhabha and Gayatri Ch. Spivak will constitute the theoretical framework of my argument. Subsequently, the study will examine the “subaltern” and postcolonial aspects which are linked to the representation as well as the description of the Niedermayer-Expedition to Afghanistan.
Steffen Kopetzky Risiko Postcolonial Literary Studies World War I
Birincil Dil | Almanca |
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Bölüm | Makaleler |
Yazarlar | |
Yayımlanma Tarihi | 31 Aralık 2019 |
Gönderilme Tarihi | 25 Ekim 2019 |
Yayımlandığı Sayı | Yıl 2019 Cilt: 7 Sayı: 2 |
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